- Oliver
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Oliver['ɔlɪvər], Oliver von Paderbọrn, Oliver von Kọ̈ln, mittellateinischer Chronist, * Westfalen (?) vor 1170, ✝ Anagni August/September 1227; wurde 1201 Leiter der Kölner Domschule, vertrat als Kanzler das Erzbistum 1215 beim Laterankonzil in Rom; predigte 1214-16 im Auftrag Papst Innozenz' III. in Friesland erfolgreich den Kreuzzug, führte deutsche Kreuzfahrer nach Ägypten und beteiligte sich maßgeblich am Kampf um Damiette (1218-19). Vorbereitung und Geschehen dieser Kreuzfahrt, die 1221 endgültig scheiterte, schilderte er in seiner »Historia Damiatina« zuverlässig und ohne Polemik gegen den Islam. Oliver wurde 1223 zum Bischof von Paderborn gewählt und 1225 als Kardinalbischof an die Kurie berufen.IIOliver,1) ['ɔlɪvə], Isaac der Ältere, englischer Maler französischer Herkunft, * Rouen um 1565, ✝ London 2. 10. 1617; kam 1568 nach London, war Schüler von N. Hilliard und neben diesem der bedeutendste Miniaturmaler seiner Zeit in England.M. Edmond: Hilliard and O. The lives and works of two great miniaturists (London 1983).2) [uli'βɛr], Joan, katalanischer Schriftsteller, Quart, Pere.3) ['ɔlɪvə], »King« Joe (Joseph), amerikanischer Jazzmusiker (Kornettist, Komponist), * bei New Orleans (La.) 11. 5. 1885, ✝ Savannah (Georgia) 8. 4. 1938; spielte ab 1900 in New Orleans (u. a. mit Kid Ory); übersiedelte 1918 nach Chicago (Illinois), wo er mit seiner »Creole Jazz Band« eine der einflussreichsten Formationen des New-Orleans-Jazz gründete. Oliver war einer der bedeutendsten Innovatoren des frühen Jazz; als Kornettist übte er einen nachhaltigen Einfluss u. a. auf L. Armstrong aus; komponierte u. a. Sugar Foot Stomp (ursprünglich »Dippermouth Blues«) und »Doctor Jazz«.M. Williams: King O. (a. d. Engl., Neuausg. Teufen 1961).
Universal-Lexikon. 2012.